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Reisegepäck wird aufgehoben

Berufspraktikum im Ausland während und nach der Ausbildung

„Do you speak English?“, „Parlez-vous français?" oder „hablas español?” – Fremdsprachenkenntnisse sind nicht nur im Urlaub enorm von Vorteil. Sie erhöhen auch die Chancen bei der Jobsuche. Mit einem Berufspraktikum im Ausland verbesserst du deine Sprachkenntnisse, sammelst dazu jede Menge Erfahrungen in einem interkulturellen Umfeld und steigerst ganz nebenbei auch deine Attraktivität für künftige Arbeitgeber.

Was Studierende können, können auch Auszubildende:  Praktikumserfahrung im Ausland sammeln.

Als Gärtner*in in Schweden, als Feuerwehrfrau in Italien oder als Medientechnolog*in in Spanien – all das ist Auszubildenden möglich. Geregelt ist das Recht auf ein Auslandspraktikum im Berufsbildungsgesetz BBiG §2 (3). Das erlaubt dir, bis zu einem „Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer" im Ausland zu verbringen und dort Berufserfahrungen zu sammeln. Bei einer dreijährigen Berufsausbildung darf das Praktikum außerhalb von Deutschland also bis zu neun Monate dauern.

Viele Wege führen nach Rom oder anderswohin

Das soll heißen: Du kannst dein Auslandspraktikum auf ganz unterschiedlichen Wegen organisieren. Frag zum Beispiel mal in deiner Berufsschule nach, ob Kontakte zu Partnerberufsschulen im Ausland bestehen, vielleicht gibt es sogar ein Austauschprogramm. Oder du fragst in deinem Betrieb nach. Viele Unternehmen sind global tätig, möglicherweise ergibt sich die Chance, einen Teil der Ausbildung an einem anderen Standort deiner Firma zu absolvieren. Auch die Nachfrage bei den Berufskammern kann sich lohnen. Manche Kammern bieten Auslandspraktika in Kleingruppen an. Oder du wendest dich an Arbeit und Leben e.V. – eine Einrichtung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, getragen vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Kosten und Förderung für dein Auslandpraktikum

Ein Auslandspraktikum ist zwar mit Kosten verbunden, das sollte dich aber nicht davon abhalten. Denn deine Ausbildungsvergütung wird dir weiter gezahlt, weil das Praktikum Teil deiner Ausbildung ist. Und darüber hinaus gibt es weitere Fördermöglichkeiten und Finanzspritzen, zum Beispiel das Erasmus+-Stipendium.

Ein guter Ansprechpartner, um ein solches Stipendium zu beantragen, ist Arbeit und Leben e.V.. Die Einrichtung organisiert mit seinen europäischen Partnerorganisationen im Förderprogramm der Europäischen Union (EU) Auslandspraktika oder stellt Auszubildenden, die ihr Auslandspraktikum in Eigenregie organisieren wollen und schon Betriebe oder Einrichtungen, die sie aufnehmen, gefunden haben, ein Stipendium zur finanziellen Förderung zur Verfügung. Zusätzlich zum Praktikum haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Online-Sprachkurse oder Sprachkurse vor Ort zu absolvieren, die insbesondere ihre berufsbezogenen Fremdsprachenkenntnisse voranbringen.

Auslandserfahrungen auch nach der Ausbildung

Möglich ist neben einem Auslandsaufenthalt während der Ausbildung auch ein Praktikum im Anschluss an die Abschlussprüfung. Interessierte können in den ersten zwölf Monaten danach einen geförderten Lernaufenthalt im europäischen Ausland verbringen. Dabei besteht auch die Möglichkeit, als Projekt- oder Facharbeit eine „Berufsfelderkundung“ durchzuführen, die sich mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Gegebenheiten im Gastland beschäftigt. Mehr Infos dazu sowie den Kontakt zum Ansprechpartner findest du über diesen Link.

Und nun? 

Wenn dich jetzt das Fernweh gepackt hat und du in die Ferne schweifen willst, solltest du direkt aktiv werden und dich nach Fördermöglichkeiten und Praktikumsplätzen umschauen. Ein bisschen Vorlauf braucht die Planung nämlich schon. Sicher ist aber: Der Aufwand lohnt sich – für deine Sprachkenntnisse, deine Persönlichkeitsentwicklung und deine Karrierechancen.

„Do you speak Englisch?“ – „Yes, of course!“

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