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Mehr Zukunft für alle – mit umlagefinanzierter Ausbildungsgarantie!

Um die Ausbildungssituation ist es in Deutschland weiter eher mau bestellt, wie der jüngste Berufsbildungsbericht belegt. Weil aber die dringend benötigten Fachkräfte nicht vom Himmel fallen, ist und bleibt eine gute Ausbildung junger Menschen das A und O für die Zukunft von Industrie, Handwerk und Dienstleistungsunternehmen in allen Branchen. Die ver.di Jugend und alle anderen Jugendorganisationen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) fordern deshalb mit Nachdruck die Einführung einer umlagefinanzierten Ausbildungsplatzgarantie.

Die aktuellen Zahlen des Berufsbildungsberichts zeigen: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2021 ist nach einem historischen Tiefstand im Jahr zuvor zwar geringfügig gestiegen, Grund zum Aufatmen bietet der Anstieg um 1,2 Prozent auf 473.100 Ausbildungsverträge indes nicht. Denn das Niveau von vor der Corona-Krise ist noch lange nicht wieder erreicht. Die Gefahr besteht, dass sich der Ausbildungsmarkt – ähnlich wie auch schon nach der Finanzkrise – nicht wieder vollständig erholt – mit negativen Konsequenzen für die Lebenschancen vieler junger Menschen und ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Schon jetzt geht der Trend dahin, dass immer mehr junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsschulabschluss bleiben. Mittlerweile haben 2,32 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe keinen Abschluss und laufen Gefahr, vor einem Erwerbsleben mit prekären Jobs zu stehen.

Obwohl in vielen Bereichen zunehmend Fachkräfte fehlen, schöpfen Betriebe das immense Potenzial ausbildungsinteressierter Jugendlicher und junger Erwachsener nicht ab. Nur zwei Drittel derjenigen, die gerne einen Beruf mittels regulärer Ausbildung erlernen möchten, bekommen dazu auch eine Chance.

Der Anteil der Betriebe, die sich aus der Ausbildung zurückziehen, steigt dagegen seit Jahren an. 2021 betrug er nur noch 19,4 Prozent. Dieser Rückzug führt zu einer Schieflage bei der Verteilung der Kosten für die Sicherung der Fachkräfte von morgen.

Die im DGB organisierte Jugend fordert die Bundesregierung auf, die Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung der Beruflichen Bildung schnellstmöglich umzusetzen – insbesondere die Einführung einer Ausbildungsplatzgarantie, damit alle ausbildungsinteressierten jungen Menschen die Chance auf einen Berufsabschluss und eine gute Zukunft haben.

Zur Ausbildungsplatzgarantie fordert die Gewerkschaftsjugend die Einführung eines Zukunftsfonds, der von allen Betrieben – unabhängig davon, ob sie ausbilden oder nicht – finanziert wird. Schließlich profitieren am Ende alle Unternehmen von dem Angebot an gut qualifizierten jungen Leuten. Es ist nicht fair, die Kosten für die Fachkräftesicherung nur einer kleinen Minderheit von Betrieben aufzubürden, die durch Ausbildung in die Zukunft investieren. Deshalb müssten, so der DGB, alle Betriebe daran beteiligt werden und in den Fonds einzahlen. Aus diesem Fonds sollen zusätzlich notwendige Ausbildungsplätze finanziert und Ausbildungsbetriebe für ihr Engagement in die Sicherung der zukünftigen Fachkräfte unterstützt werden.

Weitere Informationen und eine Stellungnahme des DGB zum Berufsbildungsberichts findest du hier.

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