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Gruppe von jungen Auszubildenden

Wir fordern eine Ausbildungsgarantie mit Zukunftsfonds!

Die Situation ist dramatisch. Ausbildungsplätze werden flächendeckend abgebaut und junge Menschen somit schon vor ihrem Start ins Berufsleben im Regen stehengelassen. Das können wir nicht hinnehmen – darum machen wir uns stark für eine Ausbildungsgarantie mit einer gerechten Umlagefinanzierung!

Was meinen wir, wenn wir von Ausbildungsgarantie sprechen?
Die Ausbildungsgarantie ist ein gesetzlich garantierter Anspruch auf einen Ausbildungsplatz für alle jugendlichen Ausbildungsinteressierten, die innerhalb eines Jahres keinen Ausbildungsplatz finden. Wir wollen, dass die Garantie im SGB III verankert und damit Teil der staatlichen Arbeitsmarktförderung wird.

Garantiert werden soll der Einstieg in das erste Ausbildungsjahr eines anerkannten vollqualifizierenden drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufs. Die Vermittlung in eine reguläre betriebliche Ausbildung muss dabei Vorrang haben. Erst, wenn nach einem mehrstufigen Verfahren kein betrieblicher Ausbildungsplatz vermittelbar ist, wird ein außerbetrieblicher Ausbildungsplatz bei einem Maßnahmenträger oder einer berufsbildenden Schule angeboten, um den gesetzlichen Anspruch der Ausbildungsinteressierten sicherzustellen. Dort werden dann die Jugendlichen im ersten Ausbildungsjahr gemäß dem Ausbildungsplan ausgebildet. Ziel bleibt auch in dieser Phase die Vermittlung in eine reguläre betriebliche Ausbildung.

Und wer bezahlt die Garantie?
Hier sehen wir ganz klar die Betriebe in der Pflicht. Schließlich werden ihre späteren Fachkräfte ausgebildet. Ausbildende Betriebe und Betriebe, die keine Ausbildung anbieten, sollen sich gegenseitig bei der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs unterstützen. Durch einen Zukunftsfonds, in den alle Betriebe einzahlen, werden zusätzlich notwenige Ausbildungsplätze finanziert und die Ausbildungsleistung der Betriebe honoriert. Betriebe erhalten im Gegenzug aus dem Fonds finanziellen Ausgleich für ihr Ausbildungsengagement mittels einer Förderung der entstandenen Ausbildungskosten. Somit besteht ein finanzieller Anreiz für Betriebe, als Kooperationspartner für Verbundausbildung zu fungieren oder zusätzliche Ausbildungsplätze bereitzustellen – ihr betriebliches Ausbildungsengagement wird belohnt. Die Ausbildungsgarantie ist untrennbar mit dem Zukunftsfonds verbunden und beide Bestandteile bedingen in ihrer Funktionsweise einander. Um die Zahl der ausbildenden Betriebe spürbar zu erhöhen, wird eine leistungsfähige Bildungsinfrastruktur in Form von überbetrieblichen Bildungszentren (Verbundausbildung) aufgebaut bzw. vorhandene Strukturen gestärkt. Der Aufbau wird durch den Zukunftsfonds finanziert. Betriebe, die nicht in der Lage sind, eine qualitative Ausbildung vollumfänglich zur Verfügung zu stellen, können eine Förderung durch den Zukunftsfonds für die Nutzung dieser Ausbildungsinfrastruktur erhalten. Die Umlagefinanzierung ist aktuell in Deutschland in verschiedenen Branchen mit hohem Fachkräftebedarf, der von den Unternehmen nicht durch eigene Anstrengung gedeckt werden kann und bei mangelnder Ausbildungsbereitschaft der Betriebe erfolgreich eingeführt und findet Anwendung (Beispiel Umlagesystem im Baugewerbe).

So ist Ausbildung weder vom Markt abhängig, noch von Versicherten- oder Steuermitteln. Gerade bei Letzterem sind Substitutionseffekte zu befürchten. Die Ausbildungsumlage ist ein eigenes, unabhängiges System, welches von den Betrieben gestützt, von den Sozialpartnern geregelt und über ein Bundesgesetz abgesichert ist. Wie kann ich mich für die Ausbildungsgarantie mit der solidarischen Umlagefinanzierung einsetzen?

Auch die Parteien haben erkannt, dass wir uns jetzt für die duale Ausbildung einsetzen müssen und haben sich zum Teil schon positiv zu unseren Forderungen bekannt. Um den Druck zu erhöhen müssen wir jedoch noch ein wenig lauter werden. Also mach dich fit zu unseren Forderungen und vertritt sie lautstark in den Zusammenhängen, in denen du aktiv bist: sprich in deiner Berufsschulklasse oder deinen Ausbildern darüber, informiere deine Eltern und Geschwister über die Relevanz der Garantie und schreib deine*n Bürgermeister*in vor Ort an. Los geht’s!

Weitere Infos zu unseren Forderungen findest du bei der DGB Jugend!

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