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AEVO: Neuer Rahmenplan kann nur der Anfang sein

Ausbildung für morgen mit Methoden von gestern? Besser nicht. Denn die Arbeitswelt verändert sich gegenwärtig in rasantem Tempo. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und künstliche Intelligenz stellen die künftigen Fachkräfte vor gänzlich neue Herausforderungen – und die erfordern auch eine moderne Ausbildung. Das sollte sich auch in der Ausbilder*innen-Eignungsverordnung (AEVO) widerspiegeln.

Schließlich nehmen die Ausbilder*innen eine Schlüsselrolle ein, um die Auszubildenden für die vielfältigen Herausforderungen der Transformation fit zu machen. Deshalb ist auch deren Qualifikation von großer Bedeutung. Die ver.di Jugend begrüßt deshalb den neuen Rahmenplan zur AEVO als einen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer modernen Ausbildung, stellt aber klar: Das kann nur der Anfang gewesen sein.

Die Überarbeitung des AEVO-Rahmenplans war mehr als überfällig, zuletzt war er 2009 erneuert worden. Seither haben sich die Herausforderungen, die die Arbeitswelt an Fachkräfte stellt, in vielfältiger Weise geändert. Auf Initiative der Arbeitnehmer*innen im Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurde der Rahmenplan zum Erwerb der AEVO nun überarbeitet. Er soll das Ausbildungspersonal besser auf die steigende Heterogenität der Auszubildenden vorbereiten und Aspekte wie Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, eine veränderte Rolle der Ausbilder*innen als Lernbegleitung, digitale Lernmedien oder virtuelle und hybride Lernumgebungen stärker in den Fokus rücken.

Für die ver.di Jugend ist die Modernisierung des Rahmenplans zur AEVO ein wichtiger Schritt, dem aber dringend weitere folgen müssen. Die ver.di Jugend fordert, dass der Rahmenplan, den der Hauptausschuss des BIBB im Juni 2023 als Empfehlung herausgegeben hat, verbindlich umgesetzt wird.

Und mit der Modernisierung des Rahmenplans allein ist es nicht getan. Die ver.di Jugend macht sich deshalb dafür stark, auch die AEVO selbst auf den Prüfstand zu stellen und in wesentlichen Punkten zu modernisieren. In einer Zeit, in der die Anforderungen von heute morgen schon Schnee von gestern sind, ist zum Beispiel der einmalige Erwerb eines Ausbildungsscheins, den die Ausbilder*innen durch die Ausbildereignungsprüfung erhalten, nicht ausreichend. Die Auffrischung des einmal erworbenen Ausbildungsscheins sollte für das gesamte Ausbildungspersonal verpflichtend sein, die Ausbildungsbefähigung an das Kriterium regelmäßiger Qualifizierungsmaßnahmen geknüpft sein – oder andernfalls auch enden.

Die AEVO muss so an die neuen Herausforderungen angepasst werden, dass sie die Ausbildung auf ein zeitgemäßes Niveau hebt. Dazu bedarf es neuer Wege und qualifizierter Unterstützung für die Ausbilder*innen. Das könnte zum Beispiel durch Berufs-, Aus- und Weiterbildungspädagog*innen passieren, die die Ausbilder*innen mit ihrem Fachwissen aus der Didaktik zu praxistauglichen Methoden und Tools unterstützen.

Nur so kann gewährleitet werden, dass sie Auszubildende adäquat und mit neuen didaktischen Erkenntnissen und Methoden up to date auf die sich ständig verändernden Anforderungen vorbereiten und Auszubildende mit Handlungskompetenzen und Eigenverantwortung ausgestattet werden, von denen sie auch nach ihrer Ausbildung profitieren. 

Wollt ihr mehr über die Positionen der ver.di Jugend zum Thema moderne Ausbildung in Zeiten der Digitalisierung wissen? Schaut euch den Leitantrag zum Thema von unserer letzten Bundesjugendkonferenz an: Leitantrag Digitalisierung in der Ausbildung und Prüfung

 

 

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